Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker sinnvoll? Vergleich der Testsieger
Statistik zur Berufsunfähigkeit bei Handwerkern belegt, wie sinnvoll eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker ist. Da handwerklich arbeitende menschen bei Versicherern zur Risikogruppe gehören, werden Berufsunfähigkeitsversicherungen für Handwerker mit höheren Kosten berechnet.
Doch der Berufsunfähigkeitsversicherung Vergleich zeigt, dass es erhebliche Unterschiede in Preis und Leistung je nach Anbieter gibt. Dabei hilft der BU-Versicherung Test von Stiftung Warentest, ÖkoTest oder von Focus Money die besten Versicherungen gegen Berufsunfähigkeit zu finden.
Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker sinnvoll
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker sinnvoll
- 2 Angestellte und Selbständige Handwerker benötigen BU-Versicherung
- 3 Statistik zur Berufsunfähigkeit bei Handwerkern
- 4 Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker im Vergleich: hohes Risiko hohe Beiträge
- 5 Test Berufsunfähigkeitsversicherung: Vergleich der Testsieger
- 6 FAQ
Anders als Büroangestellte oder Berufstätige mit einem überwiegenden Anteil von administrativen Tätigkeiten im Berufsprofil sind Handwerker sehr darauf angewiesen, körperlich fit und leistungsfähig bis zum Beginn des Rentenalters zu sein. Nur dann können sie ihre körperbetonte Arbeit als Dachdecker, Elektriker, Maurer oder Schlosser zuverlässig und in vollem Umfang ausüben.
Dieser Anforderung stehen erschreckende statistische Prognosen zur Berufsunfähigkeit gegenüber. Knapp 40 Prozent der heute 40-Jährigen könnte bis zum 65. Lebensjahr berufsunfähig werden. Schon deshalb ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker sinnvoll und elementar wichtig.
Angestellte und Selbständige Handwerker benötigen BU-Versicherung
Sowohl als angestellter als auch als selbständiger Handwerker ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll und von größter Bedeutung.
Kann ein Arbeitnehmer nur noch maximal drei Stunden am Tag am Erwerbsleben teilnehmen, erhält er eine volle Erwerbsminderungsrente. Kann er zwischen drei und sechs Stunden täglich arbeiten, wird eine halbe Erwerbsminderungsrente gezahlt.
- gesetzliche Erwerbsminderungsrente bedeutet finanzielle Verluste
Wenn Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, haben sie ebenfalls einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Allerdings greift diese gesetzliche Rente nur, wenn der Handwerker gar nicht mehr arbeiten kann. Somit ist ihm jede Art von Arbeit zuzumuten, bevor überhaupt ein Anspruch auf Erwerbsminderungsrente besteht.
Unerheblich ist dabei, ob diese Arbeit seinem finanziellen, gesellschaftlichen und sozialen Anspruch genügt. Und auch die Höhe der Erwerbsminderungsrente reicht kaum aus, um das entfallende Einkommen auszugleichen. Da sie maximal rund 40 Prozent des letzten Bruttoeinkommens ausmacht, entsteht eine Versorgungslücke, die durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzudecken ist.
Statistik zur Berufsunfähigkeit bei Handwerkern
Nach einer aktuellen Prognose dürften über 40 Prozent der heute 30 Jahre alten Berufstätigen bis zum 65. Lebensjahr berufsunfähig werden. Bei den heute 50-Jährigen sind danach immer noch 34 Prozent von dem Verlust der Arbeitskraft bedroht.
Ebenso zeigen neue Statistiken, dass handwerkliche Berufe überproportional von einer dauernden Arbeitsunfähigkeit betroffen sind. So erhielten in den Jahren 2007 bis 2009 rund 53 Prozent der Gerüstbauer eine Erwerbsunfähigkeitsrente.
- Gerüstbauer, Dachdecker und Bergbauarbeiter besonders von Berufsunfähigkeit bedroht
Über 51 Prozent der Dachdecker bekamen eine EU-Rente, und über 50 Prozent der Bergbauarbeiter bezogen eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit. Ist aber eine Erwerbsunfähigkeit erst einmal festgestellt, ist der Versicherte nicht mehr in der Lage, seinen Beruf auszuüben.
So sind Gerüstbauer, Dachdecker und Bergleute besonders häufig von Erwerbsunfähigkeit betroffen. Es folgen Pflasterer, Estrichleger und Fliesenleger sowie Zimmerer. Maurer sind zu 38 Prozent nicht in der Lage, ihren Beruf bis zum 65. Lebensjahr auszuüben. Immer noch 37 Prozent der Bauhilfsarbeiter sind ebenfalls nicht auf Dauer berufstätig.
Besonders von Berufsunfähigkeit betroffene Berufe bei Handwerkern:
- Gerüstbauer
- Dachdecker
- Bergbauarbeiter
- Pflasterer
- Estrichleger
- Fliesenleger
- Zimmermann / Schreiner
- Maurer
- Bauarbeiter / Bauhilfsarbeiter
Unter den zehn Berufen mit dem höchsten Anteil an Erwerbsunfähigen sind ausschließlich handwerkliche Tätigkeiten zu finden. Einen Beruf mit einem überwiegenden Anteil an kaufmännischen und administrativen Arbeiten gibt in aktuellen Statistiken zur Berufsunfähigkeit unter den ersten zehn Platzierungen nicht.
Die aktuellen Zahlen belegen somit, dass handwerklich Tätige tendenziell stärker von dem Verlust der Arbeitskraft betroffen sind. Wer aber nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen kann, wird auch seinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können.
Vielfältige Gefahren erhöhen das Risiko der Arbeitsunfähigkeit
Im Jahr 2013 waren psychische Erkrankungen in 28 Prozent der Fälle die Ursache für eine Berufsunfähigkeit. In knapp 23 Prozent waren Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats der Grund für den Verlust der Arbeitskraft. Krebs und bösartige Erkrankungen waren in 15 Prozent der Auslöser für die drohende BU. Knapp acht Prozent der Fälle wurden mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen begründet.
Somit gehen rund 46 Prozent der Fälle von Berufsunfähigkeit auf körperliche Einschränkungen zurück. Ein Handwerker ist aber darauf angewiesen, körperlich fit zu bleiben. Ist diese Arbeitskraft nicht mehr gegeben, kann er seinen Beruf häufig nicht mehr voll ausüben.
Konkrete Gefahren in handwerklichen Berufen
Konkret besteht für einen Dachdecker beispielsweise die Gefahr, bei Rückenproblemen keine schweren Steine mehr heben zu können.
Ein Elektriker muss auf die volle Beweglichkeit der Hände vertrauen können, er muss schwere technische Geräte heben können und elektrische Leitungen sicher anschließen können. Treten Lähmungserscheinungen durch eine Parkinson-Erkrankung auf oder kann er durch einen Bandscheibenvorfall nicht mehr schwer heben, droht schnell der Verlust der Arbeitskraft.
Welche Berufsgruppe bzw. Risikogruppe haben welche Handwerker? Wie hoch ist das Berufsunfähigkeitsrisiko? Davon hängt auch der Beitrag der BUV ab.
Ein Maurer muss sich sicher auf Gerüsten und Leitern bewegen können. Bei Schwindelanfällen oder Schmerzen in den Knie- und Hüftgelenken ist dies nur noch eingeschränkt möglich.
Leidet ein Maler unter Luftnot und Atemproblemen, weil eine Lungenerkrankung besteht, kann er nicht mehr mit Kleber oder Farben arbeiten und tapezieren oder streichen.
Die Ursachen für den Verlust der Arbeitskraft können im handwerklichen Bereich also vielfältig sein. Selbst wenn ein Handwerker gesund lebt und neben seiner Tätigkeit Sport zum Ausgleich betreibt, besteht mit zunehmendem Alter immer die Gefahr, an körperlichen Einschränkungen und damit an Berufsunfähigkeit zu leiden und den gewohnten Beruf nicht mehr in vollem Umfang ausüben zu können.
Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker im Vergleich: hohes Risiko hohe Beiträge
Dem hohen Berufsunfähigkeitsrisiko stehen bei handwerklichen Berufen in der Regel hohe Prämien für einen angemessenen Versicherungsschutz gegenüber. Maurer, Gerüstbauer und andere Baufachkräfte müssen bei der Berechnung der Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung mit hohen Kosten und mit Risikozuschlägen rechnen.
Damit beteiligt der Versicherer seine Kunden vom Zeitpunkt des Vertragsabschlusses an dem erhöhten Risiko, berufsunfähig zu werden. Im Einzelfall kann dieser Zusammenhang dazu führen, dass der Schutz gegen den Verlust der Arbeitskraft für viele unbezahlbar erscheint.
Gesundheitsfragen Risikozuschlag und Ablehnung
Dies gilt umso mehr, wenn die Gesundheitsprüfung vielleicht ergibt, dass schon Vorerkrankungen bestehen oder dass der Handwerker in der Vergangenheit bereits längere Zeit erkrankt war. Hier sind Risikoaufschläge möglich. Im schlimmsten Fall kann der Versicherer den Abschluss einer BU-Versicherung aufgrund des hohen Risikos sogar ganz ablehnen.
Erwerbsunfähigkeitsversicherung für Handwerker eine Alternative
Dann sind andere Alternativen wie eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung gefragt, um überhaupt einen vernünftigen Versicherungsschutz zu erhalten. Neben der zu versichernden Tätigkeit und den Vorerkrankungen spielen auch das Eintrittsalter des Versicherten und die Höhe der BU-Rente bei der Festlegung der Versicherungsprämie eine Rolle.
Test Berufsunfähigkeitsversicherung: Vergleich der Testsieger
Wie wichtig und sinnvoll eine private selbständige Berufsunfähigkeitsversicherung dieser Tage ist, zeigen auch die vielen umfassenden Analysen der Experten.
So führen die Stiftung Warentest (Finanztest), Ökotest, Focus Money und viele andere Analysten regelmäßig einen Berufsunfähigkeitsversicherung Test durch, bei dem Tarife auf dem Markt einem Preis-Leistungs-Vergleich unterzogen werden.
Dabei werden Berufsunfähigkeitsversicherungen für Selbständige und Angestellte Handwerker separat getestet und bewertet. Hier geht es zur Übersicht der besten BU Versicherungen aus dem Test
FAQ
Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker wichtig?
Handwerker sind in ihrer Arbeit oft körperlich stark belastet, was das Risiko einer Berufsunfähigkeit erhöht. Wenn sie ihren Beruf aufgrund einer Krankheit oder Verletzung nicht mehr ausüben können, kann dies erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann dazu beitragen, dieses finanzielle Risiko abzusichern.
Wie hoch sollte die Versicherungssumme für eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker sein?
Die Versicherungssumme sollte so gewählt werden, dass sie im Falle einer Berufsunfähigkeit ausreicht, um Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dies beinhaltet nicht nur Ihre laufenden Lebenshaltungskosten, sondern auch eventuell anfallende Kosten für Ihre Krankenversicherung und andere Fixkosten. Es ist empfehlenswert, die Versicherungssumme regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, insbesondere wenn sich Ihr Einkommen oder Ihre Lebensumstände ändern.
Wie wird der Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker berechnet?
Der Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung wird auf der Grundlage verschiedener Faktoren berechnet. Dazu gehören Ihr Alter, Ihr Gesundheitszustand, die Höhe der gewünschten Rente und die Laufzeit der Versicherung. Da Handwerkerberufe oft mit einem höheren Risiko für körperliche Beeinträchtigungen verbunden sind, können die Beiträge höher sein als in anderen Berufen.
Gibt es spezielle Berufsunfähigkeitsversicherungen für Handwerker?
Einige Versicherer bieten spezielle Berufsunfähigkeitsversicherungen für Handwerker an. Diese können Leistungen enthalten, die auf die spezifischen Risiken und Bedürfnisse von Handwerkern zugeschnitten sind, zum Beispiel eine Infektionsklausel für bestimmte Berufe oder Leistungen bei Teilberufsunfähigkeit.
Was passiert mit meiner Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn ich meinen Handwerksberuf aufgebe?
Wenn Sie Ihren Handwerksberuf aufgeben, bleibt Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung in der Regel bestehen. Allerdings sollten Sie Ihren Versicherer über die Veränderung Ihrer beruflichen Situation informieren. Diese Veränderung kann die Höhe Ihrer Beiträge beeinflussen und es ist wichtig, dass Ihr Versicherer die korrekten Informationen hat, um im Leistungsfall korrekt entscheiden zu können.