Grundfähigkeitsversicherung Test & Vergleich 2023 – sinnvoller Invaliditätsschutz

Was ist eine Grundfähigkeitsversicherung bzw. eine Funktionsinvaliditätsversicherung? Für wen ist diese Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll? Welche körperlichen Funktionen werden abgesichert und wann ist die Invalidität gegeben?

Grundfähigkeit Invalidität

Grundfähigkeitsversicherung sinnvolle Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Stiftung Warentest hat einen Grundfähigkeitsversicherung Vergleich durchgeführt und die Testergebnisse in ihrer Zeitschrift Finanztest veröffentlicht.

Erfahren Sie hier außerdem, wie viel eine Grundfähigkeits-Zusatzversicherung 2023 kostet und wie Sie die Beiträge in der Steuererklärung absetzen können und welche Anbieter es gibt.

Was ist eine Grundfähigkeitsversicherung?

Die Grundfähigkeitsversicherung ist eine Risikoversicherung, die die Folgen durch Verlust mindestens einer Grundfähigkeit mit einer monatlichen Rente absichert. Als Alternative ist diese Zusatzversicherung sinnvoll, wenn eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist oder die Aufnahme verweigert wird.

Prüfen Sie erst die Aufnahme in einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung bevor Sie eine Grundfähigkeitsversicherung abschließen!

Grundfähigkeiten sind elementare Funktionen des menschlichen Körpers. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Sehen
  • Sprechen
  • Gehen
  • Gebrauch der Hände

Der Verlust einer Grundfähigkeit tritt ein, wenn:

  • rechte und linke Hand nicht mehr sinnvoll genutzt werden können
  • Füße, Knie oder allgemein Beine das gehen nicht mehr ermöglichen
  • die Fähigkeit zu sprechen verloren geht
  • Sehen kaum oder gar nicht möglich ist, Blindheit

Grundfähigkeitsversicherung Vergleich Rechner 2023

Nutzen Sie unseren Rechner und starten Sie einen Grundfähigkeitsversicherung Vergleich. Sie erhalten auf Wunsch ein auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot und sehen, welche Tarife im Test am besten abschneiden.

Fordern Sie Ihre maßgeschneiderte Beratung oder einen individuellen Vergleich an – kostenlos und unverbindlich!

Grundfähigkeitsversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

Der Unterschied zwischen einer Grundfähigkeitsversicherung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung besteht in der Voraussetzung zur Auszahlung der Rente. Als berufsunfähig gilt, wer mindestens zu 50% arbeitsunfähig ist. Beim Verlust von mindestens einer Grundfähigkeit, muss keine generelle Arbeitsunfähigkeit festgestellt werden.

Lesen Sie hier, warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll und notwendig ist

Verliert der Versicherte eine seiner Grundfähigkeiten, wird eine monatliche Rente ausgezahlt. Ob er noch arbeiten kann / will oder nicht, spielt im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung für die Auszahlung keine Rolle. Entscheidend ist die Einstufung mindestens in die Pflegestufe 2 oder 3.

  • Verlust einer Grundfähigkeit bedeutet nicht zwangsläufig eine Berufsunfähigkeit
  • Die meisten Ursachen für Berufsunfähigkeit bedeuten nicht zwangsläufig den Verlust einer Grundfähigkeit

Die Frage, ob eine Grundfähigkeits-Zusatzversicherung sinnvoll oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung die bessere Wahl ist, lässt sich einfach beantworten.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Sie im Bedarfsfall umfassender gegen den Verlust der Arbeitskraft ab.

Eine Grundfähigkeitsversicherung  ist nur zu empfehlen, wenn die BU zu teuer ist oder aufgrund von Vorerkrankungen die Aufnahme verweigert.

Berechnen Sie hier Ihre Kosten: Berufsunfähigkeitsversicherung Rechner

Die Grundfähigkeits-Zusatzversicherung ist eine günstige Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung mit reduziertem Leistungsumfang. Sie kostet deutlich weniger und ist sinnvoll für Jene, die sich eine  BU nicht leisten können oder wegen Vorerkrankungen abgewiesen werden.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) ist für jeden Erwerbstätigen eine sinnvolle und wichtige Absicherung. Die eigene Arbeitskraft ist unersetzlich. Wenn sie durch Krankheit oder Unfall verloren geht, bietet die gesetzliche Erwerbsminderungsrente nur einen sehr begrenzten Schutz. Ein sozialer Abstieg ist ohne private Vorsorge unvermeidlich.

Grundfähigkeitsversicherung Kosten günstiger

Das Problem: Wegen der individuellen Kalkulation nach Risikogesichtspunkten ist der Beitrag für eine BU-Versicherung in Berufen mit körperlicher Arbeit besonders hoch. Gerade dort ist aber das Einkommensniveau tendenziell niedrig.

Eine wenig bekannte zweite Form der Absicherung ist die sogenannte Grundfähigkeitsversicherung. Diese Alternative kostet deutlich weniger. Auch hier sind folgende Faktoren für die Höhe der Kosten maßgeblich:

  • Alter zum Versicherungsbeginn
  • Gesundheitszustand
  • Höhe der Versicherungssumme bzw. der gewünschten Rente
  • Vertragslaufzeit
  • Einstufung in Risikogruppe

Kosten der Grundfähigkeitsversicherung steuerlich absetzbar

Ebenso wie die Beiträge zur BU-Versicherung sind auch diese Kosten steuerlich absetzbar. In der persönlichen Einkommenssteuererklärung können Sie die Beiträge als Vorsorgeaufwendungen steuerlich geltend machen. In der Steuererklärung wirken sich die Kosten steuermindernd aus.

Definition: Erwerbsminderung, Berufsunfähigkeit und Grundfähigkeiten Funktionsinvalidität

Die Grundfähigkeitsversicherung löst sich dagegen komplett von der Erwerbsminderung und der Berufsunfähigkeit. Sie listet – je nach Versicherer unterschiedliche – Alltagskompetenzen bzw. körperliche Fähigkeiten auf.

Geht eine davon verloren, wird die versicherte Rente gezahlt. Der Versicherte ist gegen Funktionsinvalidität abgesichert,

Grundfähigkeiten im Sinne der Vertragsbedingungen sind zum Beispiel:

  • Sehen, Hören und Sprechen
  • Gehen, Stehen, Sitzen, Treppen steigen, Knien und Bücken
  • Greifen, Heben und Tragen
  • Gebrauch einer Hand oder eines Arms
  • Auto fahren
  • Gedächtnis, Orientierung, Handlungsplanung, Auffassungsgabe, Konzentration

Die Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es nur, wenn der Versicherte nicht mehr in der Lage ist, irgendeinen Beruf für mindestens sechs Stunden am Tag auszuüben. Dann erhält er eine teilweise Erwerbsminderungsrente.

Erwerbsminderung

Erst wenn seine Arbeitsfähigkeit unter drei Stunden pro Tag sinkt, gibt es die volle Erwerbsminderungsrente. Außerdem müssen allgemeine Voraussetzungen wie Wartezeit und Beitragszahlung erfüllt sein. Auf den Status des Versicherten und seinen Lebensstandard wird keine Rücksicht genommen.

Im schlimmsten Fall kann eine bisherige Führungskraft kann auf einen Dienst in der Pförtnerloge verwiesen werden.

Berufsunfähigkeit

Die private BU-Versicherung bezieht sich stets auf den Beruf, den der Versicherte zuletzt ausgeübt hat. Die Versicherung leistet in der Regel ab einer ärztlich bescheinigten Berufsunfähigkeit von 50 % in diesem Beruf. Es wird eine Berufsunfähigkeitsrente in vereinbarter Höhe gezahlt.

Eine andere Tätigkeit ist nur zumutbar, wenn sie der Ausbildung, den Kenntnissen und dem bisherigen Sozialstatus entspricht. Eine sogenannte abstrakte Verweisung auf einen Beruf ohne freie Stellen ist in den allermeisten Bedingungen ausgeschlossen.

Was genau unter der jeweiligen körperlichen Fähigkeit zu verstehen ist, wird in den Versicherungsbedingungen der Grundunfähigkeitsversicherung genau beschrieben. Fallen eine oder mehrere Fähigkeiten aus, spricht man von Funktionsinvalidität. Hierfür ist die Funktionsinvaliditätsversicherung gedacht.

Der Teufel steckt im Detail: Was nützt einem Maurer eine Versicherung, die erst bei Gebrauchsunfähigkeit beider Hände zahlt? Die Zahlung der Rente sollte bereits dann gezahlt werden, wenn eine Hand ihre Fähigkeiten verliert. In einem Beruf mit Kopfarbeit wäre dagegen eher die Fähigkeit, eigenverantwortlich zu handeln, eine wichtige Ergänzung.

Verlorene Grundfähigkeit und trotzdem berufsfähig

In seltenen Fällen kommt es sogar vor, dass eine Grundfähigkeit verloren geht, aber dennoch keine Berufsunfähigkeit vorliegt. Weit häufiger ist leider der umgekehrte Fall: Der Kunde ist berufsunfähig, aber die Grundfähigkeitsversicherung zahlt trotzdem nicht. Diese Möglichkeit muss in der Beratung unbedingt angesprochen werden, um keine falschen Erwartungen zu wecken.

Grundunfähigkeits-Zusatzversicherung ist besser als keine Absicherung

Aufgabe einer guten Beratung ist, dem Kunden die Informationen zu geben, die er für seine Entscheidung braucht. Kann oder will er eine vollständige BU-Versicherung nicht abschließen – wegen der Höhe des Beitrags, aber auch wegen Vorerkrankungen –, ist die Grundfähigkeitsversicherung eine empfehlenswerte Alternative.

Eine Leistung in 60 oder 70 % der BU-Fälle ist in jedem Fall besser als gar keine Absicherung. Um die Schnittmenge zu vergrößern, sollten die Leistungsauslöser verglichen werden, also zum Beispiel eine oder beide Hände sowie psychische Ursachen.

Gesundheitsfragen und Risiko-Prüfung

Auch für die Grundfähigkeits-Zusatzversicherung gelten Annahmerichtlinien seitens der Anbieter. Anhand einer Gesundheitsprüfung mit Gesundheitsfragen wird ein Risikoprofil erstellt. Je höher der Anbieter das Risiko einschätzt, desto höher sind die Prämien.

Entscheidet man sich für die vereinfachten Gesundheitsfragen, wird die Versicherungssumme meist auf 1000 Euro Rente im Monat beschränkt.

Interessant sind auch der unterschiedliche Prognosezeitraum für die Dauer der Einschränkung sowie die Möglichkeit, die Grundfähigkeitsversicherung später doch noch mit der Option der Nachversicherungsgarantie in eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung umwandeln zu können.

Grundfähigkeitsversicherung Anbieter Test 2023

Die Stiftung Warentest bemängelt in ihrem Grundfähigkeitsversicherung Test die mangelnden Angebote. Aktuell bieten folgende Versicherer die Grundfähigkeitsversicherung an:

  • Canada Life Premium Grundfähigkeitsversicherung
  • Allianz KörperSchutzPolice
  • DEVK Grundfähigkeiten-Plus
  • AachenMünchener Grundfähigkeits-Versicherung GFV
  • Nürnberger Grundfähigkeitsversicherung Premium / Comfort, Tarif SGU2901
  • WWK BioRisk
  • Die Dortmunder Plan D
  • Swiss Life Vitalschutz Komfort (care plus) / Premium
  • Volkswohl Bund EXISTENZ+
  • Zurich Deutscher Herold  Grundfähigkeits-Schutzbrief

Funktionsinvaliditätsversicherung Anbieter:

  • Axa Existenzschutzversicherung Start
  • Allianz KörperSchutzPolice
  • Münchener Verein Krebszusatzversicherung
  • Barmenia Invaliditätsversicherung Opti5Rente
  • BBV
  • Janitos
  • VPV Vital

Im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Annahmequote für die Grundfähigkeitsversicherung und Funktionsinvaliditätsversicherung sehr hoch, da elementare Funktionsschäden versichert werden. Dazu ist eine solche Police wesentlich günstiger als eine BU-Versicherung, schreibt die Stiftung Warentest in ihrem Testbericht.

Die Grundfähigkeitsversicherung Kosten belaufen sich zum Beispiel bei der BBV im Tarif Multi Protect auf 250 Euro im Jahr (20,83 Euro im Monat).

Die Empfehlung der Stiftung Warentest: Die Berufsunfähigkeitsversicherung bleibt für alle Erwerbstätigen die beste Wahl. Wer jedoch keine BU abschließen kann, sollte besser eine Grundfähigkeitsversicherung abschließen als keine Vorsorge zu treffen. Details zum Vergleich im Test der Stiftung Warentest gibt es auf test.de

Grundfähigkeitsversicherung – Fragen und Antworten

Was ist eine Grundfähigkeitsversicherung

Die Grundfähigkeitsversicherung ist eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Vergleich zur BU werden in der GFV nicht die allgemeine Berufsunfähigkeit, sondern der Verlust an Grundfähigkeiten versichert. Zu diesen gehören z.B. Sehen, Hören, Sprechen, Gehen etc.

Für wen ist eine Grundfähigkeitsversicherung sinnvoll?

Für alle Erwerbstätigen, die entweder von einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht aufgenommen werden oder diese zu teuer ist, ist eine Grundfähigkeitsversicherung eine sinnvolle Alternative. Eine Rente wird hier bei festgestellter Funktionsinvalidität gezahlt. So zum Beispiel, wenn grundlegende Funktionen wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen abhanden kommen

Wann zahlt die Grundfähigkeitsversicherung eine Rente?

Die Grundfähigkeitsversicherung zahlt die vertraglich festgelegte Rente, wenn mindestens eine der versicherten Grundfunktionen verloren geht. Der Amtsarzt muss eine Funktionsinvalidität feststellen. Neben den Grundfunktionen wie Sehen, Hören, Sprechen und Gehen können weitere Körperfunktionen versichert werden. So zum Beispiel Verlust der Funktionsfähigkeit von Hand, Fuss, Knie etc.

Was ist und wann besteht Funktionsinvalidität?

Die Funktionsinvalidität bezeichnet den Verlust einer oder mehrerer Grundfunktionen des menschlichen Körpers. Der Amtsarzt stellt eine Funktionsinvalidität fest, wenn zum Beispiel Hände, Füße, Knie, Augen, Ohren oder Sprechorgan nicht mehr funktionieren und aufgrund dessen die Ausübung des Berufes nicht gewährleistet werden kann. gegen die Risiken der Funktionsinvalidität schützt die Grundfähigkeitsversicherung