Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte sinnvoll? Test Vergleich
- Auch Ärzte sind von Berufsunfähigkeit betroffen, in 95% der Fälle ist anhaltende Krankheit der Grund, warum ein Arzt oder eine Ärztin berufsunfähig werden.
- Die Betriebsrente aus dem Versorgungswerk reicht nicht aus und deckt nicht alle Risiken ab. Genau so wenig der Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit für beamtete Ärzte. Absicherung für Ärzte mit Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll
- Für Medizinstudenten, PJler, angestellte Ärzte im Krankenhaus oder niedergelassene freiberufliche Ärzte werden passende BU Versicherungen angeboten.
- BU Test & Vergleich der Stiftung Warentest 2023 hilfreich, da große Unterschiede bei Kosten je nach Tarif und Anbieter
- Kosten der BU für Ärzte als Sonderausgaben für Vorsorgeaufwendung von der Steuer absetzbar
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Voraussetzung für die Berufsunfähigkeitsrente vom Versorgungswerk für Ärzte
Ärzte und Mediziner aller Fachrichtungen und Angehörige der Heilberufe benötigen wie Arbeitnehmer oder Selbstständige eine Berufsunfähigkeitsversicherung als Absicherung der Arbeitskraft und damit als Existenzschutz.
Denn von dieser Statistik sind auch Ärzte betroffen: 25% aller Berufstätigen werden im Laufe ihrer Arbeitszeit berufsunfähig!
Grundsätzlich haben Ärzte, Mediziner oder Apotheker die Wahl, sich über den berufsständischen Versorgungswerk abzusichern oder eine private BU-Versicherung abzuschließen. Auch ist eine zusätzliche Versicherung über die gesetzliche Rentenversicherung möglich, die jedoch im Vergleich kostspielig und wenig sinnvoll ist.
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Im Idealfall ergänzt man die berufsständische Vorsorge mit einer privaten Versicherung und profitiert so von einem umfassenden und bezahlbaren Schutz durch eine private Berufsunfähigkeitsrente bei Arbeitsunfähigkeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Voraussetzung für die Berufsunfähigkeitsrente vom Versorgungswerk für Ärzte
- 2 Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte sinnvoll
- 3 Private Rente durch Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte
- 4 Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte
- 5 Berufsunfähigkeitsversicherung Test Arzt & Mediziner
- 6 FAQ
Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte sinnvoll
Wie viele andere Berufsgruppen sehen sich Ärzte der Herausforderung gegenüber, einerseits eine höhere Lebenserwartung zu haben und andererseits bis ins Alter arbeiten zu können oder zu müssen, um ihren Lebensstandard zu erhalten.
Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr, der ausgeübten ärztlichen oder heilberuflichen Tätigkeit nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nachgehen zu können. Deshalb müssen sich Ärzte unabhängig von der Fachrichtung frühzeitig gegen den Verlust der Arbeitskraft schützen.
- Eine sinnvolle Ergänzung zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung der berufsständischen Versorgung ist die private Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte
Je nach Berufsstand von Ärzten und Medizinern ergibt sich bei Berufsunfähigkeit eine unterschiedlich hohe Einkommenslücke. Durch eine Nachversicherungsgarantie in der BU Versicherung kann die Höhe der BU-Rente im Verlauf der Vertragsdauer ohne Kosten angepasst werden.
Ärzte und Mediziner im Studium, in der Approbation, im Praktischen Jahr bis zur Praxis:
- niedergelassene freiberufliche Ärzte und Mediziner (z.B. auch Apotheker)
- beamtete Ärzte
- angestellte Ärzte und Mediziner im Öffentlichen Dienst
- PJler (Ärzte Mediziner im Praktischen Jahr)
- Approbanten
- Medizinstudenten (Studenten der Medizin)
Allgemeinarzt oder Facharzt:
- Allgemein- oder Facharzt
- Zahnarzt
- Tierarzt (Veterinär, Tiermediziner)
Berufsständisches Versorgungswerk freier Heilberufe
Angestellte und niedergelassene Ärzte bzw. freiberufliche Mediziner können zwischen zwei Formen der Absicherung gegen Berufsunfähigkeit wählen. Die berufsständische Vorsorge wird über das berufsständische Versorgungswerk geleistet. Sie greift, wenn eine 100-prozentige Berufsunfähigkeit für alle ärztlichen Tätigkeiten diagnostiziert wird oder bei Rückgabe der Approbation.
- Die private Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte zahlt bereits ab einer Berufsunfähigkeit von 50 Prozent
Die Entscheidung, ob ein Mediziner zu 100 Prozent berufsunfähig ist, wird anhand von medizinischen Gutachten getroffen. Bei der berufsständischen Versorgung handelt es sich um eine berufsbezogene Erwerbsunfähigkeitsrente. Sie ist in etwa mit der Erwerbsminderungsrente der gesetzlichen Rentenversicherung zu vergleichen, ist aber großzügiger bemessen.
Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente durch Versorgungswerk
So gilt bei den Versorgungswerken beispielsweise keine Wartezeit von fünf Jahren, wie sie bei der gesetzlichen Rentenversicherung gefordert ist. In aktuellen Gerichtsurteilen wurde die Voraussetzung der vollständigen Berufsunfähigkeit mehrfach präzisiert.
- Sie ist nach gängiger Rechtsprechung definiert als die Unfähigkeit des Arztes, sein Existenzminimum aus seiner beruflichen Tätigkeit zu sichern
Kann ein Arzt oder Mediziner also nur noch zu 20 Prozent arbeiten und sichert er damit sein Existenzminimum nicht mehr ab, gilt er im Sinne des Versorgungswerks bereits als berufsunfähig.
Die Aussage, nach der die berufsständische Versorgung nur greift, wenn der Mediziner zu 100 Prozent berufsunfähig ist und seiner ärztlichen Tätigkeit gar nicht mehr nachgehen kann, ist insofern zu detaillieren.
Vorteile der Pflichtversicherung im Versorgungswerk
- keine Gesundheitsprüfung und keine BU Gesundheitsfragen mit dem Risiko eines Risikozuschlags
- Keine bis geringe Wartezeit von nur drei Monaten
- Kosten der Absicherung gegen Erwerbsminderung bereits im Pflichtbeitrag enthalten
Nachteile der BU Versicherung im Versorgungswerk
- berufsständische Versorgungswerke zahlen nur bei „absoluter Existenzvernichtung„
- Voraussetzung ist die Aufgabe des Berufes als Arzt ( Rückgabe der Approbation als Arzt )
Private Rente durch Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte
Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung dient der Ergänzung der Absicherung. Sie greift bereits bei einem verminderten Arbeitsvermögen um 50 Prozent. Außerdem wird bereits dann eine Berufsunfähigkeitsrente gezahlt, wenn die versicherte Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann.
Es steht dem Mediziner allerdings frei, eine andere Arbeit aufzunehmen oder sogar umzuschulen, wenn sein gesundheitlicher Zustand dies zulässt.
Gesundheitsprüfung zur BU Versicherung auch für Ärzte
Anders als bei der Absicherung durch die Versorgungswerke ist beim Abschluss einer privaten BU-Versicherung eine Gesundheitsprüfung durchzuführen. Wenn Mediziner bereits unter Vorerkrankungen leiden, wird es aufgrund der Risikoaufschläge schwierig werden, eine günstige BU-Versicherung abzuschließen.
Da Ärzte und Mediziner von Berufs wegen über eine gesunde Lebensführung wissen, bieten viele Versicherer verkürzte Gesundheitsfragen in der BU an. Das heißt, es werden nur wenige und abgemilderte Gesundheitafragen im Antrag gestellt.
Unabhängig davon gilt auch bei einer privaten BU-Versicherung die Maßgabe, mindestens eine Laufzeit bis zum vollendeten 66. Lebensjahr zu wählen. Im Idealfall schließt man sie sogar bis zum Beginn des regulären Rentenalters ab.
Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte leistet bereits, wenn die versicherte Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann. Die Beiträge richten sich nach der Höhe des Risikos des Versicherers, dass der Versicherte tatsächlich nicht mehr arbeiten kann und berufsunfähig wird.
Aus diesem Prinzip resultiert eine recht günstige Absicherung, wenn der Arzt in jungen Jahren einen Vertrag abschließt. Für einen 30 Jahre alten Mediziner sind die Kosten aus diesem Grund deutlich günstiger als die Beiträge für einen 40-jährigen Arzt. Vor Abschluss sollte jeder seine individuelle Berufsunfähigkeitsversicherung berechnen und vergleichen.
Außerdem spielt das versicherte Endalter eine große Rolle. Eine BU-Versicherung mit dem Endalter von 60 Jahren ist ebenfalls preiswerter als eine Absicherung bis zum 65. Lebensjahr oder bis zum Beginn des Renteneintritts.
Das liegt daran, dass der Versicherer sein Risiko als erheblich höher bewertet, wenn der Versicherte älter wird. An diesem potenziell höheren Risiko einer Berufsunfähigkeit wird er den Versicherten durch höhere Kosten beteiligen.
Beitrag und Leistungen der BU Versicherung für Ärzte im Vergleich
Von Bedeutung ist auch die versicherte Höhe der Berufsunfähigkeitsrente. Der Beitrag für eine BU-Rente von 1.500 Euro im Monat wird günstiger sein als die Prämie für eine Ersatzleistung über 2.500 Euro monatlich.
Zu berücksichtigen sind auch mögliche Risikozuschläge. Sie werden erhoben, wenn der Versicherte zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses Vorerkrankungen oder Risikofaktoren angibt.
Wurde in der Vergangenheit beispielsweise ein Bandscheibenvorfall festgestellt, war der Mediziner wegen Asthma oder wegen andauernden Erschöpfungszuständen in medizinischer Behandlung, muss er mit einer erheblichen Anhebung seines Beitrags rechnen.
Leistungseinschränkende Klauseln in der BU
Alternativ kann durch Klausel in der BU Versicherung ein Leistungsausschluss vereinbart werden. Geht beispielsweise eine Berufsunfähigkeit auf einen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses schon bekannten Bandscheibenvorfall zurück, kann dieser als Ursache für den Verlust der Arbeitskraft ausgeschlossen werden. Der Versicherer zahlt keine Rente, wenn der Versicherte aufgrund eines Bandscheibenvorfalls nicht mehr arbeiten kann.
Grundsätzlich gelten Ärzte zu den Berufsgruppen, die einen vergleichsweise günstigen BU-Schutz abschließen können. Das liegt daran, dass die Versicherer davon ausgehen, dass sich diese Berufsgruppe besonders gesundheitsbewusst verhält und sich weitgehend selbst medizinisch behandeln kann. Die BU-Beiträge für selbständige und angestellte Ärzte sind deshalb tendenziell etwas niedriger als für andere Berufsgruppen.
Berufsunfähigkeitsversicherung Test Arzt & Mediziner
Ein dedizierter Berufsunfähigkeitsversicherung Test für Ärzte wurde vom Deutschen Finanz-Service Institut im November 2013 veröffentlicht. Zum Testsieger wurde die Allianz Berufsunfähigkeitsversicherung mit der Note 1,31 gekürt, die WWK landete mit der Bewertung 1,44 auf dem zweiten Platz. Dahinter folgte der Volkswohl Bund mit der Note 1,5.
Die besten Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte im Test
Stiftung Warentest Vergleich der Berufsunfähigkeitsversicherung für Arzt & Mediziner
Interessierte Mediziner können sich auf der Suche nach den besten BU-Policen auch an den großen Berufsunfähigkeitsversicherung Vergleich der Stiftung Warentest (Finanztest) orientieren.
Im BU Test (Finanztest 2013) wurde unter anderem eine 25 Jahre alte Arzthelferin als Musterkundin betrachtet. Für sie kommt die Aachen Münchener Berufsunfähigkeitsversicherung SBU als bestes Angebot in Frage.
Dieser BU-Tarif SBU für Mediziner wurde von Stiftung Warentest zum Testsieger gekürt und erhielt für den Tarif SBU die Note 0,6 mit dem Prädikat „Sehr gut“. Auch die Europa ist empfehlenswert, sie erhielt für die SBU-Vorsorge Premium E-B1 ebenso wie die Hannoversche Lebensversicherung für die Comfort-BUZ Plus das Testurteil „Sehr gut“ mit der Note 0,6.
- Aachen Münchener SBU
- Europa SBU Vorsorge Premium E-B1
- Hannoversche Comfort-BUZ Plus
- VHV SBU-Exklusiv VBS-Plus
- Familienfürsorge BUZ 10.2
Auf den nächsten Plätzen landete die VHV mit dem SBU-Exklusiv VBS-Plus und die Familienfürsorge mit dem BUZ 10.2, Beide Tarife wurden mit dem Urteil „Sehr gut“ bewertet.
Stiftung Warentest weist außerdem darauf hin, dass die Höhe der BU-Rente zwischen dem besten und dem schwächsten Versicherer zwar identisch war, dass aber erhebliche Preisunterschiede zu verzeichnen waren. Deshalb ist der Vergleich auch der Berufsunfähigkeitsversicherung Testsieger für Ärzte sinnvoll.
FAQ
Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte wichtig?
Ärzte haben oft lange und intensive Ausbildungen hinter sich und sind in der Regel auf ihren Beruf spezialisiert. Eine Krankheit oder Verletzung, die sie daran hindert, ihren Beruf auszuüben, kann daher erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann dazu beitragen, diese finanziellen Risiken abzusichern.
Gibt es spezielle Berufsunfähigkeitsversicherungen für Ärzte?
Ja, einige Versicherungsunternehmen bieten spezielle Berufsunfähigkeitsversicherungen für Ärzte an. Diese können besondere Leistungen enthalten, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Risiken von Ärzten zugeschnitten sind. Dazu kann zum Beispiel eine Infektionsklausel gehören, die eine Berufsunfähigkeit durch Infektionskrankheiten abdeckt.
Wie wichtig ist die genaue Berufsbezeichnung beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte?
Die genaue Berufsbezeichnung kann bei der Berufsunfähigkeitsversicherung eine wichtige Rolle spielen. Verschiedene medizinische Fachrichtungen können mit unterschiedlichen Risiken verbunden sein, die sich auf die Höhe der Versicherungsprämie auswirken können. Zudem kann es relevant sein, ob Sie als niedergelassener Arzt oder angestellter Arzt tätig sind.
Was ist die Infektionsklausel in der Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte?
Die Infektionsklausel in der Berufsunfähigkeitsversicherung für Ärzte besagt, dass die Versicherung auch dann leistet, wenn der Arzt aufgrund einer Infektion seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Dies kann insbesondere für Ärzte relevant sein, die in Bereichen mit hohem Infektionsrisiko tätig sind.
Was sollte ich als Arzt bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung beachten?
Als Arzt sollten Sie darauf achten, dass Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich Ihren spezifischen Beruf abdeckt und nicht nur eine allgemeine Erwerbsunfähigkeit. Eine Infektionsklausel kann ebenfalls wichtig sein. Achten Sie zudem darauf, dass die Höhe der versicherten Rente ausreicht, um Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Es kann sinnvoll sein, sich von einem unabhängigen Versicherungsberater beraten zu lassen, der Erfahrung mit der Absicherung von Ärzten hat.